Für Kinder wie den sechsjährigen Augustin sind die Mahlzeiten von Mary‘s Meals lebensverändernd. Augustin gesteht uns, dass er jedes Mal lächeln muss, wenn in der Schule die Essenszeit beginnt. Die Schulmahlzeiten würden ihn stärken, und der volle Bauch würde ihm Energie für den Unterricht geben, so der Sechsjährige. Er freut sich dann auch, mit den Freunden zu spielen, nach der Schule und zu Hause.
Zu Hause – das ist der Ort, wo Augustin sich jetzt befindet. Die Covid-19-Pandemie hatte zur Folge, dass auch seine Schule in Lolupe Village, Turkana, geschlossen bleiben muss.
In Turkana aufzuwachsen kann sehr hart sein. Aufgrund des geringen Niederschlags ist es einer der dürrsten Orte der Erde. Die Hoffnung, dass die Ernte gedeiht, geht meist nicht in Erfüllung, und die Menschen ringen täglich ums Überleben.
Augustin lebt mit seiner Familie in einer notdürftig zusammengebauten Hütte, bestehend aus Blechplatten und Schlamm. Rings herum markiert ein Zaun, gebaut aus lokalen Materialien, das Gebiet, das die Familie ihr Eigen nennt.
Seine Eltern tun, was sie können, um über die Runden zu kommen und um für Augustin und seine vier Geschwister zu sorgen. Seine Mutter Mary erzählt uns, dass sie etwas Geld verdient, indem sie Besen herstellt und verkauft, während ihr Mann, Augustins Vater, im Ort Körbe verkauft.
“Manchmal bekommen wir dafür nur sehr wenig Geld, besonders in Zeiten von Covid-19“, erklärt sie. „Wir können unseren Kindern zur Zeit nicht so viel zu essen geben wie früher, weil unser Einkommen wegen Covid-19 geringer ist.“
‘Früher’ – das war die Zeit, in der Augustin zur Schule ging. Motiviert durch das Versprechen einer täglichen Mahlzeit stand er jeden Morgen früh auf, um sich mit seiner Schwester und seinem Freund Jakob auf den Weg zur Schule zu machen. Seine Lieblingsfächer sind Schreiben und Zeichnen. Er erzählt, dass er vor der Pandemie nie in der Schule gefehlt hatte – „nicht einen einzigen Tag“, verkündet er stolz.
„Der Grund, warum ich zur Schule gehe, ist, um zu lernen und eine Mahlzeit von Mary’s Meals zu bekommen. Nur wenn ich in der Schule lerne, kann ich eine Arbeit finden und meine Familie unterstützen. Manche Kinder gehen nicht zur Schule, weil ihre Eltern ihnen alle möglichen Arbeiten anschaffen. Aber mir wird eine Mahlzeit serviert, und das motiviert mich, jeden Schultag zur Schule zu kommen“, erklärt der Bub.