„Wir wussten, dass die Schulen aus gutem Grund geschlossen sind, wir aber nicht das Essen für die Kinder einstellen dürfen.“ – Magnus MacFarlane-Barrow per Videostream beim Wiener Friedensgebet
Herzlichen Dank an die ehrenamtlichen Helfer Christine und Maria, die den Mary’s Meals Stand betreuten.
“Wir wussten, dass die Schulen aus gutem Grund geschlossen sind, wir aber nicht das Essen für die Kinder einstellen dürfen. Denn unser Versprechen einer täglichen Mahlzeit müssen wir in der jetzigen Krise erst recht einlösen”, erklärte Mary’s-Meals-Gründer Magnus MacFarlane-Barrow in einer Videozuschaltung beim Friedensgebet im Wiener Stephansdom, der dieses Jahr aufgrund der Covid-19 Pandemie nicht wie sonst nach Österreich kommen konnte.
Noch im März hätten die Freiwilligenteams in den einzelnen Ländern neue Wege gefunden, um die Schulmahlzeiten zu den Kindern nach Hause zu bringen, in enger Abstimmung mit den Regierungen und Dorfältesten: Weiterhin werden die Zutaten eingekauft und in die Schulen gebracht, dort jedoch von den Eltern abgeholt und dann zu Hause gekocht, damit ihre Kinder daheim essen können. Zur Kontrolle werden die teilnehmenden Kinder registriert und regelmäßig nach Wachstum und Lernfortschritt evaluiert.
Ein halbes Jahr nach Einführung hat sich die sehr einfache neue Logistik mehr als bewährt: “Viele Dörfer kommen derzeit in ihrer Verzweiflung auf uns zu und wollen mitmachen”, berichtete MacFarlane-Barrow. Verwundert darüber sei er nicht: Die Vereinten Nationen befürchten eine Verdoppelung des Hungers als Folgewirkung der Covid-19-Pandemie. Deren Kinderhilfswerk Unicef alarmierte kürzlich im Fachblatt “The Lancet”, weiteren 10.000 Kindern pro Monat drohe der Hungertod, besonders aus Subsahara-Afrika und Südasien. Außer von akuter Mangelernährung seien viele Kinder jedoch auch von deren chronischer Variante betroffen, ebenso wie von fehlender Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen. Als Hauptgründe nennt die UNICEF zunehmende Armut, steigende Lebensmittelpreise sowie unterbrochene Ernährungsdienste und Versorgungsketten.
Die weltweite Pandemie betrifft jedoch auch die privaten Spender von Mary’s Meals, die sich nun teils selbst in wirtschaftlichen Nöten befinden oder Fundraising-Aktivitäten absagen oder in anderem Rahmen durchführen mussten, wie MacFarlane-Barrow darlegte. Trotzdem seien die Spenden nicht zurückgegangen: “So viele Menschen teilen, was sie haben, damit Kinder anderswo nicht hungern müssen”, zeigte sich der Schotte dankbar. Auch die Unterstützung habe rasch neue Formen gefunden, sodass Engpässe bei der Versorgung vermieden wurden.
KAP