Sonias Geschichte:
Sonia lebt in Indien und ist eines von fünf Geschwistern. Der plötzliche Tod von Sonias Vater hat ihr Leben und das ihrer Familie auf den Kopf gestellt. Da sein Verdienst die einzige Einkommensquelle der Familie war, verschlechterte sich die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage nach seinem Tod rapide. Sie mussten nicht nur den Verlust ihres Vaters und Ehemanns verkraften, sondern kämpften auch so sehr mit dem Hunger, dass er sich besorgniserregend auf die Gesundheit von Sonia und ihre Geschwistern auswirkte. Die Situation der Familie war so verzweifelt, dass die Kinder nicht mehr zur Schule gehen konnten. Sonias Mutter fand nicht immer Arbeit als Tagelöhnerin, die Kinder hatten häufig nichts zu essen und wurden krank.
Sonia erzählte uns: “Oft gab weder Reis noch andere Lebensmittel zu Hause. Es gab Tage, an denen wir nichts gegessen haben. Das machte mich sehr schwach und traurig. Die ganze Familie musste hungern.”
Nur wenige Kilometer von ihrem kleinen Walddorf Morwai entfernt verteilen Mitarbeiter und Freiwillige der St.-Theresa-Schule jeden Tag warme, nahrhafte Mahlzeiten von Mary’s Meals. Das geschieht in Zusammenarbeit mit dem lokalen Partner BREAD. Nachdem sich die verzweifelte Lage von Sonia und ihrer Familie herumgesprochen hatte, wandten sich die Nonnen der Klosterschule an die Familie und luden Sonia und ihre Geschwister ein, die Schule zu besuchen. Sie boten Sonia einen Platz im Internat an, wo sie sich um sie kümmern wollten. Sonia fühlt sich wohl im Internat und lernt gerne, Englisch ist ihr Lieblingsfach. Die Mahlzeiten, die sie von Mary’s Meals erhält, sind der Höhepunkt des Tages, denn sie geben ihr die nötige Energie, um das Beste aus ihrem Unterricht zu machen.
Die kleine Sonia beschrieb ihr neues Leben mit den Worten: “Meine beste Freundin heißt Rupal, nach der Schule spielen wir immer miteinander. Wir freuen uns jeden Tag auf Mary’s Meals! Es ist sehr lecker und gibt mir Kraft, um gut zu lernen.”
Das Versprechen von Mary’s Meals, in der Schule regelmäßig und verlässlich Essen zu verteilen, hat Sonias Leben unglaublich verbessert. Nach dem Tod ihres Vaters hätte sie vielleicht nie wieder den Fuß in ein Klassenzimmer setzen können. Hungerbedingte Krankheiten hätten eine ständige Gefahr für ihr Leben und das ihrer Geschwister darstellen können.
Mary’s Meals in Indien:
In Indien werden unsere Mahlzeiten in Zusammenarbeit mit unserem zuverlässigen Partner BREAD an mehr als 65.000 Kinder in Schulen und Betreuungseinrichtungen für Waisen und verlassene Kinder verteilt. In Indien lebt ein Viertel aller unterernährten Menschen weltweit. Diese akute Not erinnert uns daran, wie wichtig unser Versprechen ist, auch unter schwierigsten Umständen für hungernde Kinder zu sorgen.
Mary’s Meals verbessert den Zugang zu Bildung
Mit schätzungsweise 250 Millionen Kindern, die weltweit nicht zur Schule gehen, erleben wir derzeit eine der schlimmsten Bildungskrisen. Die Auswirkungen von fehlender Schulbildung sind dramatisch und verstärken die bestehenden sozialen Ungleichheiten. Kinder aus armutsbedrohten Familien, die ohnehin schon an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind, brechen die Schule viel öfter ab und kehren nur in den seltensten Fällen wieder zum Unterricht zurück. Schulmahlzeiten sind ein bewährter Anreiz für Kinder, die Schule regelmäßig zu besuchen! Von Schulen, in denen unsere Mahlzeiten serviert werden, erhalten wir motivierende Berichte über höhere Einschulungs- und Anwesenheitszahlen. Dort wo Kinder von Mary’s Meals versorgt werden, ist der positive Einfluss auf das Leben in den Familien und Dorfgemeinschaften auch unmittelbar ersichtlich. Wenn wir unser Versprechen einhalten, regelmäßig in den Schulen Mahlzeiten zu verteilen, steigt die Motivation für den Unterricht spürbar. Die Kinder erhalten mit einer abgeschlossenen Schulbildung eine bessere Zukunftsperspektive.
Aktuelle Zahlen sprechen Bände:
- In Liberia, wo unsere Mahlzeiten an mehr als 100 000 Kinder ausgegeben werden, haben wir festgestellt, dass die Zahl der Kinder, die angaben, wegen Hunger die Schule zu versäumen, um 87 Prozent zurückgegangen ist.
- Auch die Zahl der Kinder, die oft wegen Krankheiten die Schule versäumten, ging um 22 Prozent zurück.
- In drei Ländern, wo Mary’s Meals tätig ist, ging die Anzahl der Schulabbrecher aufgrund von Hunger um 81 bis 91 Prozent zurück.
Was alle diese Ergebnisse miteinander verbindet, ist die große Not dort, wo wir unsere Mahlzeiten verteilen. Wir konzentrieren unsere Arbeit daher auf Regionen, in denen Armut und schlechter Zugang zu Bildung die Entwicklung von Kindern behindern. Wir helfen dort, wo Klimawandel, bewaffnete Konflikte und Ernährungsunsicherheit die Zukunft von Kindern gefährden.
Die weltweite Bewegung von Menschen, die Mary’s Meals ihre Zeit und Ressourcen widmen, trägt dazu bei, dass Kinder gesund und glücklich in der Schule bleiben und auf dem Weg in eine bessere Zukunft sind.