Wenn wir die Menschen jetzt nicht vor dem Verhungern bewahren, ist es zu spät.“
Dieser dringende Appell von Schwester Medhin vom Orden der Barmherzigen Schwestern, der Partnerorganisation von Mary‘s Meals in Äthiopien, beschreibt die dramatische Situation, in der sich das nordostafrikanische Land nach einem brutalen Bürgerkrieg befindet.
Trotz des Friedensabkommens vom November 2022 ist Hunger in Tigray heute allgegenwärtig und die Lage im Norden Äthiopiens schlimmer als je zuvor. „Offiziell ist der Krieg zu Ende, aber die Menschen sterben an Hunger“, berichtet Schwester Medhin.
Bereits während des Krieges hatten die Menschen nicht genug zu essen, da Lebensmittel kaum importiert werden konnten und der Konflikt dazu führte, dass es keine Möglichkeiten zum Pflanzen und Düngen von Samen und zum Ernten gab. Dazu kam die Dürre, da Regenfälle seit einigen Jahren ausbleiben.
„Man sagt, ein leerer Magen hat keine Ohren. Mit vielen Kindern kann man heute kaum kommunizieren, da sie unterernährt sind und nicht genug zu essen haben. Wir müssen sie füttern, damit sie nicht verhungern“, erzählt Schwester Medhin.
In einer solchen Situation nicht die Hoffnung zu verlieren, ist nicht selbstverständlich.
Doch die kontinuierliche Präsenz der Barmherzigen Schwestern hat den Menschen, denen sie helfen konnten, Trost gespendet. Mit Unterstützung von Mary‘s Meals waren sie die Ersten, die in Tigrays Hauptstadt Mekelle Lebensmittel verteilten, wo 30.000 Binnenvertriebene in 27 Lagern mit Essen versorgt werden mussten.
Tausende Menschenleben hätten dadurch gerettet werden können, berichtet Schwester Medhin, auch jenes von Mulu, einem Kind aus Tigray, das nach Ausbruch der Kämpfe aus seinem Dorf floh. Getrennt von seiner Familie blieb Mulu nichts anderes übrig, als einer Gruppe von Dorfbewohnern auf der gefährlichen Reise nach Mekelle zu folgen. Obwohl das Leben ohne seine Familie im provisorischen Lagerschwerfürihnwar, gab das tägliche Essen ihm und seinen neuen Freunden neue Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft.
Schwester Medhin gesteht: „In den dunkelsten Momenten der vergangenen zwei Jahre dachte ich an Marias Mahlzeiten. Durch sie habe ich mich nie allein gefühlt. 86.000 Menschen konnten wir retten, was fast unglaublich ist, Menschen, die aufgrund von Krankheiten und Nahrungsmangel gestorben wären. Immer hatte ich das Gefühl, dass es nach diesen dunklen Momenten, durch die wir hindurchgehen, einen Tag geben wird, an dem die Zukunft hell ist.“
Schulnahrung für 10.000 Kinder in Tigray
Das Schulernährungsprogramm in Tigray, das derzeit 10.000 Kinder in 14 Schulen umfasst, soll in den kommenden Monaten erweitert werden. Viele der Kinder sind seit der Covid-19 Pandemie, auf die der Krieg folgte, nicht zur Schule gegangen.
Für die Familien, die Traumata und Hunger erlitten haben, ist das Versprechen einer täglichen Mahlzeit für ihre Kinder lebensnotwendig. Die Schulmahlzeiten geben ihnen Sicherheit in Chaos und Leid.
„Ich möchte den Menschen für ihre Liebe danken“, sagt Schwester Medhin. „Sie überschreitet Grenzen und überwindet jedes Hindernis. Und genau das haben die Unterstützer von Mary‘s Meals getan. Danke!“