Wie so viele Mädchen im Südsudan wünschte sich Rebecca nichts sehnlicher als in die Schule gehen zu dürfen, doch ihre Eltern erlaubten es ihr nicht. “Mein Vater wollte, dass wir zu Hause bleiben”, erzählt sie. “Er meint, Mädchen sollen nicht studieren, sondern die Hausarbeit lernen.“
Im Südsudan ist die Gleichstellung von Mädchen und Jungen nach wie vor ein Problem: In manchen Gebieten gehen 75 % der Mädchen im Grundschulalter nicht zur Schule – stattdessen werden sie, der Tradition des Landes gemäß, früh verheiratet.
Rebecca hatte sich bereits mit einer Zukunft zu Hause mit kochen und putzen abgefunden, so wie es Generationen vor ihr getan hatten, als ihre Eltern plötzlich auf Mary’s Meals aufmerksam wurden: Mädchen und Jungen bekamen an ihrer Schule tägliche Mahlzeiten.
Rebecca erinnert sich: “Als in der Schule Essen ausgegeben wurde, waren meine Eltern glücklich. Sie erlaubten uns, zur Schule zu gehen. Wir machen die zuerst die Hausarbeit und laufen dann zur Schule.”
Heute gehen vier ihrer fünf Geschwister zur Schule, auch Rebeccas Eltern sind zufrieden. Rebecca sagt: “Wir können in der Schule unser ganzes Potential zur Entfaltung bringen, weil wir Essen bekommen und gute Lehrer haben.“
Im Südsudan haben durch jahrelange Kämpfe 2,2 Millionen Kinder im Grundschulalter keine Schule besucht. Jungen Mädchen wie Rebecca eröffnen die täglichen Mahlzeiten einen Weg aus der Armutsspirale. Bildung gibt ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft.