Der Krieg in der Provinz Tigray im Norden Äthiopiens wütet weiter, doch die Welt erfährt kaum etwas davon. Unser Partner vor Ort übermittelt uns schreckliche Berichte darüber, was die Menschen seit Beginn des Konfliktes im vergangenen November durchmachen. Da aber die Kommunikationskanäle noch immer Großteils abgeschnitten sind, dringt kaum etwas nach Außen, und die globalen Medien schweigen weitgehend.
Unsere Mitarbeiter in Äthiopien, die ihr Leben der Arbeit in den Gemeinden von Tigray verschrieben haben, sind traumatisiert und überwältigt vom Leid, das sie mitansehen müssen. Sie sagen, dies kann nur passieren, weil der Informationsfluss aus Tigray absichtlich abgeschnitten wurde: der Internetzugang ist in der gesamten Region größtenteils gesperrt.
Viele Tausend Menschen leben auf engstem Raum unter erbärmlichen Verhältnissen, nachdem sie aufgrund der wütenden Gewalt aus ihren Häusern geflohen sind.
Unser Partner bestätigt: „Nahezu jedes Haus in Tigray wurde angegriffen. Menschen werden getötet. Aus verschiedenen Gegenden Tigrays fliehen Menschen… an sicherere Orte. Mehr als eine Million Binnenflüchtlinge befinden sich in der Region, 152.000 allein in der Stadt Mekelle. Über 60.000 haben die Grenze zum Sudan überquert.“
In dieser, vom Bürgerkrieg heimgesuchten Region Äthiopiens versorgt Mary‘s Meals gemeinsam mit einem Projektpartner vor Ort derzeit 19.000 Vertriebene mit Lebensmittelpaketen und wichtigen Hilfsgütern. Einige Schulen in Tigray wurden zu Notunterkünften umfunktioniert.
Unser Mary‘s Meals-Projektpartner in Tigray berichtete uns authentisch: “Die Menschen teilen das Wenige, das sie besitzen, obwohl sie selbst Opfer des Krieges sind und nicht genug für sich selbst zu essen haben. Sie sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Für die Geflüchteten gibt es in den Schulen kaum noch Platz. In einer dieser umfunktionierten Notunterkünfte halten sich an die 6.000 Vertriebene auf, in den Klassenzimmern schlafen bis zu 80 Personen.”
Solche Bedingungen, gepaart mit unzureichenden sanitären Einrichtungen und dem kaum noch funktionierenden Gesundheitssystem werden zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung für Gesundheit und Leben der Menschen.
Angesichts dieser dramatischen Situation sind unsere Mitarbeiter vor Ort für die Hilfe von Mary’s Meals unendlich dankbar: “Mit eurer Unterstützung konnten wir Lebensmittel an die Vertriebenen verteilen. Wir sind in der Lage, in sieben Schulen täglich eine Mahlzeit an mehr als 11.000 Menschen zu verteilen.”
Die Fürsorge und das Mitgefühl von Mary’s Meals tröstet uns in dieser schwierigen Zeit. Wir wissen, dass ihr das Allermöglichste tut, um Leid zu lindern, das in den vergangenen fünf Monaten ein Teil unseres täglichen Lebens geworden ist. Es stärkt uns, dass wir mit unserem Schmerz und unserem Leiden nicht allein gelassen werden. Egal, wie schwierig die Situation ist, die Unterstützung, die wir von Mary’s Meals erhalten, hilft uns, unsere Hoffnung, unseren Mut und unser Durchhaltevermögen wieder zu erlangen.“
Dieser sinnlose Krieg scheint noch lange nicht vorbei zu sein und den Menschen in Tigray steht wohl noch mehr Gewalt, Trauma und Schmerz bevor.
DANKE, dass sie dazu beitragen, das Leiden der Menschen zu lindern und etwas Licht in das Dunkel dieser Situation zu bringen.
In den kostbaren Telefongesprächen mit unserem Programmpartner in Tigray ersucht sie uns, der Welt mitzuteilen, was passiert; sie bittet uns, auf das Leid in ihrer Region hinzuweisen, bis die internationale Gemeinschaft handelt. Unterstützen auch Sie uns dabei.
Um mit den Worten eines Betroffenen zu schließen: „Ich möchte der Welt sagen: Menschen hungern, Menschen verhungern; 1,4 Millionen Kinder können nicht in die Schule gehen; lebenswichtige soziale Dienstleistungen sind zusammengebrochen; das Leben der Menschen ist bedroht, Menschen mit chronischen Krankheiten sterben, weil die Gesundheitseinrichtungen praktisch nicht funktionieren.
Deshalb möchte ich der Welt sagen: Bitte hören Sie auf die Schreie der leidenden Menschen in Tigray. Tun Sie, was Sie können, um den Krieg und das Töten von Zivilisten zu stoppen, damit die Menschen nicht ihr Zuhause oder gar das Land verlassen müssen. Ich möchte der Welt sagen: Verstärken Sie die humanitäre Hilfe und helfen Sie den Menschen, wieder die Luft des Friedens einatmen zu können.“